Mittwoch, 16. April 2014

Über das Schüchternsein.

Ich habe mir so oft gewünscht jemand anderes zu sein. Beliebter, offener, selbstbewusster. Ich bin eine Person, die oft übergangen wird. Ich bin jemand, der nie viel redet und oft ausgenutzt wird. Die, die schüchtern ist. Ich wurde oft dumm angestarrt, vor allem letztes Jahr in meiner Trainingsgruppe, weil ich lieber schweigend zugehört und nicht viel gesagt habe. Weil ich schüchtern war.
Früher dachte ich, mit mir stimmt was nicht. Wenn mich jemand etwas gefragt hat, wusste ich genau was ich sagen will. Und wie. Aber geklappt hat es nie so, wie ich wollte. Da war immer die Angst, dass der andere mich nicht mag. Das er mich komisch findet, wenn ich das und das jetzt antworte. Diese Ängste schüchtern dich ein, lähmen dich. Da antwortet man dann lieber immer nur mit ja oder nein.
Ich dachte immer, dass man viele Nachteile hat wenn man schüchtern ist. Du bist nicht beliebt, hast nicht so viele Freunde wie manche andere und traust dir viele Sachen, die dir wichtig sind, nicht zu.
In meiner Trainingsgruppe gab es zwei Mädchen, die ich so bewundert habe. Eigentlich habe ich alle bewundert, weil niemand Probleme mit seinem Selbstbewusstsein hatte. Aber diese zwei waren beide so hübsch, lustig, offen und nett. Auch zu mir. Genauso wollte ich auch sein. Ich war so neidisch, dass sie die tolle Eigenschaft bekommen haben, immer und überall frei zu reden und selbstbewusst zu sein.
Ich dagegen habe statt etwas zu sagen, oft lieber gelacht. Das war meine Art zu reden.

Heute weiß ich, dass ich nicht komisch bin. Und dass mit mir alles in Ordnung ist. Dass es nicht schlimm ist, schüchtern zu sein. Oder anders als alle anderen. Auch wünsche ich mir nicht mehr so oft, jemand anderes zu sein. Wenn jeder so wäre wie diese zwei Mädchen wäre es ja langweilig. Dann wäre mehr etwas besonderes.
Und ich weiß auch, dass man nicht nur Nachteile hat. Ich habe zwar nicht so viele Freunde, aber meine wenigen, aber wirklich tollen Freunde reichen mir vollkommen aus. Und was bedeutet schon beliebt sein? Für mich ist das heute nicht mehr wichtig.
Heute bin ich offener als früher. Bei Fremden bin ich immer noch nicht besonders gesprächig, aber bei den Leuten, die ich liebe und wo ich weiß, dass sie mich auch genauso lieben wie ich bin, fühle ich mich wohl. Und denke nicht mehr daran, ob ich jetzt was Falsches sage. Ich sage einfach das was ich denke.
Ich glaube, es ist wichtig sich zu überwinden. Über seinen Schatten zu springen und den anderen zu zeigen, dass man auch was drauf hat. Auch wenn man schüchtern ist. Und nicht viel redet. Man muss nur seine Weise dafür finden.
Man sollte an einem Menschen alles lieben. All seine Macken und Fehlern, all seine liebenswerten und nicht so liebenswerten Dingen. Und deshalb finde ich es nicht mehr schlimm so schüchtern zu sein. Denn das gehört genauso zu mir wie alles andere.

6 Kommentare:

  1. Schön geschrieben.
    Das Bild ist total schön;)
    Alles Liebe Parisa
    http://maedchenstuff.blogspot.de/

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  2. Dein Post ist wirkich motivierend.
    Ich kenn das auch und es hilft schon zu wissen das man damit nicht alleine ist
    LG
    http://miss-jessi.blogspot.de/

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  3. Toller Post, ich habe dieses Gefühl auch oft, das du da in der ersten Zeile beschreibst!
    Ich wünsche dir einen wundervollen Tag!♥
    <3
    http://theshimmeroflife.blogspot.de

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  4. Wow was ein toller Text <3 Ich finde es sehr mutig das du offen über deine Gefühle schreiben kannst! ich könnte das nicht so gut ...
    Liebste Grüße Sarah<3

    schau mal bei mir vorbei, läuft gerade eine Blogvorstellung ;)
    http://fashionablenessxx.blogspot.de/

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  5. Wow!*__* Eigentlich bist du fremden ja gar nicht so ungesprächig gegenüber:) Schließlich sprichst du ja mit deinen Lesern!
    Dein Blog ist richtig süß! Werde dir gleich mal folgen! Würde mich freuen, wenn du mir vielleicht auch folgst oder dich in meinem Bloggerchat anmeldest;) Würde gerne eine Kooperation mit dir machen:)
    XOXO Lena♥

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  6. Das ist wirklich schön geschrieben :) Und ich kann dich beruhigen... Wenn man älter wird, kommt auch irgendwann das Selbstbewusstsein. Außerdem geht es nicht darum, immer nur am lautesten und auffälligsten zu sein, sondern darum, authentisch zu sein.
    Liebe Grüße aus München
    Anja von http://www.a-n-a.com/shop/blog/

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